Frankfurt. Stärkere US-Aktien, niedrigere Anleiherenditen, ein etwas geschwächter Dollar und eine Erholung des Bitcoins: So endete am Mittwoch in den USA einer der wichtigsten Börsentage dieses Jahres. Am Donnerstag überwogen an den Weltaktienmärkten aber wieder die Sorgen und hielten auch auch bis zur Eröffnung der US-Börse an.
Zunächst hatten am Mittwoch Inflationsdaten , die besser ausfielen als erwartet, die Märkte angeschoben. Danach folgte die Pressekonferenz der US-Notenbank Fed, bei der ihr Chef Jerome Powell sehr vorsichtige Signale gab, aber letztlich doch bestätigte, dass die Inflationsbekämpfung auf einem guten Weg sei.
Für Anleger lohnt es sich nun, zunächst einen Blick auf die Details zu werfen und danach erst zu überlegen, wie sie sich positionieren wollen. Denn es eröffnen sich unterschiedliche Szenarien.
Zunächst die Fakten: Der Verbraucherpreis-Index der USA kam mit einem Anstieg binnen Jahresfrist von 3,3 Prozent im Mai etwas niedriger daher als zuvor erwartet. Noch wichtiger: Im Vergleich zum Vormonat haben sich die Preise fast gar nicht bewegt. Die wichtige Kerninflation, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel ausgeklammert sind, blieb ebenfalls unter den Erwartungen.
Kein Wunder, dass Ökonomen und Investmentstrategen begeistert reagierten. Robin Brooks vom Brookings-Institut etwa schrieb auf X, vormals Twitter: „Der von Covid ausgelöste Inflationsschock ist jetzt wirklich vorbei.“ Rick Rieder, Anleihechef der US-Fondsgesellschaft Blackrock, äußerte, die Daten gäben der Fed genug Gewissheit, „ihre Zinsen in diesem Jahr zu senken“. Am Donnerstag bestätigten die US-Erzeugerpreise dann auch noch den Trend zur nachlassenden Inflation.
Aktien: Fed-Chef lobt den Arbeitsmarkt
Jerome Powell bemühte sich später dann, die Märkte möglichst wenig in Aufruhr zu bringen. Das gelang ihm. Trotzdem war seine Botschaft erfreulich: Der Arbeitsmarkt sei zwar noch „sehr stark“, aber „nicht mehr überhitzt“, sondern Angebot und Nachfrage seien ausgeglichener, etwa wie vor dem Ausbruch der Coronapandemie. Die starke Dynamik am Arbeitsmarkt galt lange Zeit als Treiber der Preise oder zumindest als Hindernis dabei, den Preisdruck in den Griff zu bekommen, der durch die großzügige US-Finanzpolitik im Rahmen der Coronajahre entstanden war.
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