Gold mit Doppel-Rutsch
Heute rutscht der Goldpreis deutlich von 2.373 Dollar ab exakt 10 Uhr bis jetzt auf 2.310 Dollar. Zwei Events sorgten für den Absturz. Heute früh wurden Daten der chinesischen Zentralbank gemeldet, die zeigten, dass sie im Mai gar kein Gold mehr gekauft hat (mehr dazu HIER). Und heute um 14:30 Uhr sorgten die starken US-Arbeitsmarktdaten für den nächsten Preisrutsch. Die Aussicht auf längere Zeit hohe Zinsen für Anleihen in den USA lässt das zinslose Gold weniger attraktiv erscheinen.
Gamestop: Da ist was los!
Die Gamestop-Aktie stieg gestern um 47 %, und dann nachbörslich nochmal um 31 %. Und das nur, weil der YouTuber Roaring Kitty auf seinem Kanal für heute um 18 Uhr einen Live Stream angekündigt hat. Wird er dann die Aktie kräftig anfeuern?
Aber das war nicht alles. Heute Mittag meldete Gamestop Quartalszahlen, wo man sieht, wie übel das tatsächliche Geschäft der Firma läuft. Umsatz im Jahresvergleich gefallen von 1,24 Milliarden auf 882 Millionen Dollar, Nettoverlust 32,3 Millionen nach 50 Milionen Dollar Verlust im Vorjahresquartal.
Das war aber immer noch nicht alles. Nachdem Gamestop gerade erst über eine Kapitalerhöhung 1 Milliarde Dollar eingesammelt hat, verkündet man heute erneut, dass man 75 Millionen neue Aktien ausgeben will. Man kann es auch so formulieren: Die Firma nutzt dem Meme Stock-Hype schamlos aus, um im Aufwärtsrausch der Aktie neue Anteile auszugeben. Diese Ankündigung hat den 31 % Gewinn von heute Nacht aber vernichtet, und die Aktie notiert heute regulär sogar mit 20 % im Minus.
Was für eine Achterbahnfahrt in der Gamestop-Aktie. Welcher Zocker kann das noch nervenmäßig aushalten? Heute ab 18 Uhr im Live Stream bei Roaring Kitty gibt es dann die nächste Wendung für die Aktie?
US-Arbeitsmarktdaten robust, aber......
Die US-Arbeitsmarktdaten für Mai, die heute um 14:30 Uhr gemeldet wurden, waren für den US-Kapitalmarkt das Mega-Event der Woche.
Die Zahl neuer Stellen im Mai lag bei 272.000, dramatisch höher als im Schnitt erwartet (+180.000). Die Stundenlöhne steigen im Monatsvergleich um 0,4 % und im Jahresvergleich um 4,1 %, das ist ebenfalls höher als erwartet (HIER die Details). Eigentlich ist das ein klares Signal: Die Federal Reserve kann nicht so schnell an Zinssenkungen denken. Die Zinsen müssen längere Zeit hoch bleiben, um die Preissteigeurngen und die zu robuste US-Konjunktur abzubremsen.Aber: Laut der ebenfalls heute Nachmittag veröffentlichten Haushaltsumfrage in den USA wurden 408.000 Stellen im Mai abgebaut. Dazu hat sich heute auch Markus Koch geäußert. Welchen Daten soll man nun also glauben? Läuft der US-Arbeitsmarkt besser, oder schlechter?
Hängst man sich eher an die Headline-Zahlen, dann entfällt erst einmal die Zinssenkungs-Euphorie für die Fed. Aber die Aktienmärkte in den USA zeigen heute, dass sie sich nach dem ersten Abrutsch wieder erholt haben. Die Erzählung kann nämlich auch so gehen: "Die US-Konjunktur bleibt trotz immer noch hoher Zinsen weiterhin sehr robust, die Unternehmensgewinne sprudeln weiter, also können wir auch weiterin Geld in die Aktienmärkte pumpen".
Hinterlasse einen Kommentar
Diese Website ist durch hCaptcha geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von hCaptcha.