US-INDIZES AUF REKORDNIVEAU
Der DAX ist zur Wochenmitte 4 Punkte höher in den Tag gestartet gegenüber dem Schlusskurs vom Vortag. Er notierte bei fast 18.720 Zählern. Dies war zugleich der tiefste Punkt. Seinen Gipfel erreichte der DAX am Nachmittag bei 18.893 Zählern. Aus dem Handel ging er bei 18.869 Zählern. Dies waren fast 153 Punkte beziehungsweise gut 0,8 Prozent mehr.
Der DAX hat am Mittwoch vom abgeschwächten Preisauftrieb in den USA und den damit verbunden Hoffnungen auf sinkende Zinsen profitiert. Kurz nachdem die Daten zur US-Inflation veröffentlicht wurden, verbuchte der Index am Nachmittag mit knapp 18.893 Punkten ein Rekordhoch, hielt dies jedoch nicht ganz bis Börsenschluss. Er machte jedoch mit seinem Plus einen Schritt hin zur 19.000er-Marke. Der MDAX stieg am Mittwoch um fast 0,9 Prozent auf 27.451 Zähler. Der Index erreichte das höchste Niveau seit acht Monaten. Nur knappe Gewinne, die er 2024 bislang erzielt hat, weisen weiterhin auf Nachholbedarf im Vergleich zum DAX hin, der sein Jahresplus auf 12,6 Prozent ausgebaut hat. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, stieg um gut 0,4 Prozent auf fast 5.101 Punkte. Der Euro kostet heute früh 1,0880 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs gestern auf 1,0832 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,56 Prozent am Vortag auf 2,54 Prozent.
Die DAX-Spitze führte zur Wochenmitte Vonovia an. Die Aktien des Immobilienriesen stiegen um gut 6,7 Prozent. Sie profitierten von den Zinsfantasien ebenso wie der Energietechnik-Konzern Siemens Energy. Er ging als Zweitbester aus dem Handel. Die Titel legten um 6,5 Prozent zu. Die Commerzbank baute ihren Vortagesgewinn aus. Die Papiere drehten nach der Bekanntgabe des besten Quartals seit 13 Jahren um gut 5,1 Prozent ins Plus. Der Aktienkurs erreichte den höchsten Stand seit 2012. Die Papiere des Pharma- und Spezialchemie-Konzerns Merck KGaA gewannen 4,8 Prozent hinzu. Aus dem Energiebereich zogen RWE nach den Zahlen des Versorgers um fast zwei Prozent an. Die rote Laterne ging am Mittwoch an Porsche. Die Aktien des Sportwagenbauers fielen um knapp 1,6 Prozent. Rheinmetall ging als Vorletzter aus dem Handel. Der Rüstungshersteller baute seinen Vortagesverlust aus und verlor knapp 1,2 Prozent, nach gut 2,7 Prozent am Dienstag. Daimler Truck war Drittletzter. Die Titel verloren auf demselben Niveau wie Rheinmetall. Im MDAX schloss sich das Immobilienunternehmen LEG nach der Vorlage von Geschäftszahlen mit plus 6,3 Prozent der Branchenstärke an. Hellofresh kamen dagegen mit einem Minus von fast 5 Prozent unter Druck. Im SDAX schnellte nach starken Zahlen der Kurs des Brennstoffzellen-Spezialisten SFC Energy um 9 Prozent nach oben. Das Gegenteil war bei Thyssenkrupp Nucera und Schott Pharma der Fall, mit prozentual zweistelligen Kursverlusten.
Alle drei großen US-Aktienindizes beendeten den Handel am Mittwoch auf einem Rekordhoch, beflügelt durch eine Verlangsamung der Inflation in den USA. Es war das erste Mal seit Ende März 2024, dass alle drei Indizes am selben Tag Rekordschlussstände erreichten. Der Dow Jones schloss mit einem Plus von 350 Punkten oder 0,9 Prozent bei 39.908 Punkten. Er übertraf damit sein bisheriges Rekordhoch von 39.807 Punkten, das Ende März erreicht worden war. Der S&P 500 legte um 1,2 Prozent (+ 61 Punkte) zu und endete bei 5.308 Zählern. Der vorherige Rekordschluss lag bei 5.254 Punkten und wurde ebenfalls Ende März erreicht. Der Nasdaq Composite schloss erst gestern auf einem Rekordhoch bei 16.511, der aber gestern bereits wieder übertroffen wurde. Der Tech-Index ging mit einem Plus von 1,4 Prozent beziehungsweise 231 Punkten bei 16.742 aus dem Handel.
Gestützt wurde diese Entwicklung durch die gestern veröffentlichten US-Verbraucherpreise sowie die Einzelhandelsumsätze. Die US-Inflation hat sich im April etwas abgeschwächt. Im Monatsvergleich legten die Lebenshaltungskosten mit 0,3 Prozent etwas schwächer zu als erwartet zu. Dies und gleichzeitig enttäuschende US-Einzelhandelszahlen bestätigten die Annahme des Marktes, dass die amerikanische Notenbank Fed im weiteren Jahresverlauf die Leitzinsen senken werde. Am Aktienmarkt standen die Meme-Aktien GameStop und AMC Entertainment wieder im Fokus. GameStop fiel gestern ohne nennenswerte Nachrichten um 19 Prozent, an den beiden vorangegangenen Tagen hatte sich der Titel mehr als verdoppelt. AMC Entertainment-Aktien fielen um 20 Prozent, nachdem die Kinokette eine Kapitalerhöhung angekündigt hatte. Dell legte nach einer Analystenempfehlung um 11 Prozent zu. Nach der Umsetzung der US-Regierung einen Sonderzoll von 100 Prozent auf E-Autos aus China einzuführen, nahmen Anleger nach den Kursanstiegen der vergangenen Tage Gewinne bei den E-Autobauern mit. Die Aktien von Rivian verloren fast 9, Lucid büßte 7,1 Prozent und die Tesla-Aktie 2 Prozent ein. Boeing fiel nach Verstößen gegen eine Regierungsvereinbarung wegen der Abstürze ihrer 737 MAX-Jets vor drei Jahren um 2,1 Prozent. Monday.com legte um 21,4 Prozent zu. Das Unternehmen für Unternehmenskommunikationssoftware erzielte einen unerwartet hohen Gewinn für das erste Quartal. Im frühen Handel notieren die US-Aktienindex-Futures kaum verändert.
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